Wenn viele Menschen zusammen arbeiten, funktioniert das nicht ohne Regeln. Aber braucht Zusammenarbeit auch Werte? Und wenn ja: wofür? Was sich hinter den vier Kanzleiwerten von Gleiss Lutz verbirgt, haben wir für AHEAD zusammengefasst.
4. PARTNERSCHAFTLICHKEIT
Rund 5.000 Partnerschaftsgesellschaften zählt die Bundesrechtsanwaltskammer in ihrer Statistik. „Partnerschaftlich“ ist ein Attribut, das viele Kanzleien für sich beanspruchen. Doch die Rechtsform ist das eine, wie „Partnerschaftlichkeit“ das Miteinander in der Sozietät prägt, das andere. Für Gleiss Lutz ist sie einer der prägenden Werte – nicht nur intern, sondern auch gegenüber den Mandanten.
Fragt man innerhalb der Sozietät nach „Partnerschaftlichkeit“, fallen Begriffe wie offene Kommunikation, Miteinander auf Augenhöhe und immer wieder: Vertrauen. „Vertrauensvoll zusammenarbeiten, das heißt, dass ich die Arbeit ebenso wie die Person wertschätze“, sagt Rut Steinhauser, Arbeitsrechtlerin in Berlin und Anfang 2019 zur Partnerin ernannt. Sie hat in den acht Jahren seit dem Einstieg bei Gleiss Lutz einen höchst partnerschaftlichen Umgang über formale Hierarchien hinaus erfahren. „Ich hatte sehr viel Freiraum, um mich zu entwickeln. Ich konnte jederzeit auf meinen Tutor zugehen. Das bedeutet nicht, dass ich fünfmal am Tag bei ihm im Büro stand, aber ich wusste immer: wenn ich etwas Wichtiges zu besprechen habe, dann nimmt er sich dafür auch die Zeit.“
Mitarbeiter ernst nehmen, sie nicht klein halten, sondern ihnen Selbstvertrauen schenken, um sie bei ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung zu unterstützen: das ist ein wesentlicher Teil der Kanzleikultur von Gleiss Lutz. „Wir haben eine sehr stabile Partnerschaft mit vielen Leuten, die der Kanzlei schon sehr lange verbunden sind“, berichtet Rut Steinhauser. „Das liegt sicher an der hohen fachlichen Qualität, aber auch daran, dass unser Miteinander von gegenseitigem Vertrauen, Sympathie und Respekt getragen ist.“
Ingo Brinker, langjähriger Kartellrechtspartner in München, kann das nur bestätigen: „Wir verbringen so viel Zeit miteinander, da muss man nicht nur inhaltlich gut zusammenarbeiten, man muss das auch gerne tun.“ Partnerschaftlichkeit bedeutet für den 54-Jährigen, dass er mit seinen Partnerkollegen ein vertrauensvolles Verhältnis pflegt und sich mit ihnen über die Sozietät und ihre Ausrichtung austauscht – „und das ohne jede Handbremse“. Dass es auch Meinungsunterschiede gibt, man bisweilen auch einmal streitet, ist ebenfalls Teil einer offenen Kanzleikultur.
Fachliche Exzellenz plus Offenheit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit – und die Unterstützung eines erfahrenen Partners, all das braucht, wer selbst den Weg zur Partnerschaft beschreiten möchte. „Ohne die Unterstützung eines Partners werden Sie bei uns nicht Partner“, sagt Ingo Brinker. „Das heißt, Sie brauchen ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihrem Tutor, und es muss eine wechselseitige Sympathie da sein.“ Die professionelle Ebene, also eine exzellente fachliche Arbeit ist eine notwendige, aber eben nicht hinreichende Bedingung. „Gut ausbilden können im Prinzip alle Kanzleien“, sagt Ingo Brinker. Für entscheidend hält er es, Associates wachsen zu lassen und angehende Partnerinnen und Partner früh in die Mandate hineinzubringen. Seinem eigenen Tutor Rainer Bechtold ist Brinker bis heute eng verbunden. „Für mich ist er heute immer noch ein väterlicher Freund, an den ich mich wenden kann, wenn ich eine Frage habe, auch nach 25 Jahren in der Sozietät.“
Partnerschaftlichkeit prägt gleichermaßen das Verhältnis zu den Mandanten. Auch hier liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, den Mandanten ernst zu nehmen, nicht abgehoben mit Fachwissen zu glänzen, sondern sein Gegenüber dort abzuholen, wo es richtig und wichtig ist. „Der Respekt vor dem Mandanten auch im internen Gespräch, das ist eine ganz wichtige Eigenschaft, die ich von meinem Tutor gelernt habe“, erzählt Ingo Brinker. „Daran halten wir uns bis heute.“ Trotz unterschiedlicher Erfahrungshorizonte und Positionen im Kanzleigefüge auf Augenhöhe zu kommunizieren und zu arbeiten, ist auch ein wesentliches Entscheidungskriterium für Bewerber. „Enorm viele unserer Referendare und wissenschaftlichen Mitarbeiter entscheiden sich später für Gleiss Lutz. Das zeigt, dass die Ausbildung bei uns für sie eine sehr positive Erfahrung war“, berichtet Ingo Brinker. „Im Endeffekt ist es eine Bauchentscheidung, wo man arbeitet, und dabei ist später maßgebend, dass das Miteinander gut – partnerschaftlich eben – funktioniert.“