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Wegweisendes Großmandat: Die Beratung der Aufsichtsräte von Volkswagen, Audi und Porsche zur Dieselthematik
Die Aufklärungsarbeit, die Gleiss Lutz für die Aufsichtsräte von Volkswagen, Audi und Porsche zur Dieselthematik geleistet hat, erreichte 2021, nach mehr als fünf Jahren, wichtige Meilensteine – und beschäftigte große Teams der Kanzlei, über alle Fachgebietsgruppen hinweg, intensiv.
Wenn JUVE titelt „Gleiss-Bericht sprengt alle Dimensionen“ und die Mandantin von der „mit Abstand umfangreichsten und aufwändigsten Untersuchung in einem Unternehmen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte“ spricht, dann ist von der umfassenden Aufklärung der Dieselkrise im Auftrag der Aufsichtsräte von Volkswagen, Porsche und Audi die Rede. Die Untersuchung erstreckte sich auf alle im maßgeblichen Zeitraum amtierenden Mitglieder des Vorstands.
Das Großmandat, begleitet seit Oktober 2016 von einem Team um die Gleiss Lutz-Partner Michael Arnold, Adrian Bingel, Vera Rothenburg, Steffen Carl und Martin Hitzer, erreichte im Frühjahr 2021 einen wichtigen Meilenstein: Ende März wurden den Aufsichtsräten der drei Unternehmen die abschließenden Untersuchungsergebnisse zu der Frage nach den Ursachen und Verantwortlichkeiten der Dieselkrise in mehrtägigen Sitzungen vorgestellt.
Aufgrund der von Gleiss Lutz erstellten Gutachten, in denen fahrlässige Pflichtverletzungen festgestellt werden, beschloss der Aufsichtsrat von Volkswagen, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des VW-Konzerns, Prof. Dr. Martin Winterkorn, sowie den früheren Konzernvorstand und Vorstandsvorsitzenden der Audi AG, Rupert Stadler, wegen aktienrechtlicher Sorgfaltspflichtverletzungen auf Schadensersatz in Anspruch zu nehmen. Daneben wurden ebenso der frühere Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler und die ehemaligen Vorstände der Audi AG, Prof. Dr. Ulrich Hackenberg und Dr. Stefan Knirsch, sowie der frühere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz auf Basis des Aktienrechts auf Schadensersatz in Anspruch genommen.
„Die Dimensionen, die die mehr als fünf Jahre andauernde Untersuchung hatte, werden deutlich, wenn man sich die Datenmengen vor Augen führt, die analysiert wurden“, erläutert Michael Arnold. „Insgesamt wurden über 65 Petabyte an Daten gesichert und mehr als 480 Millionen Dokumente in Datenräume überführt. Davon wiederum wurden rund 1,6 Millionen Dateien als relevant identifiziert, gesichtet und überprüft – eine Mammutaufgabe für unser Team.“ Daneben wurden über 1.550 Interviews und Vernehmungen geführt und staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakten, Berichte des US-Monitors sowie behördliche und gerichtliche Verfahren weltweit ausgewertet und berücksichtigt.
„Nach Erreichen dieses bedeutenden Meilensteins folgten weitere wichtige Schritte“, führt Michael Arnold aus. Die Kanzlei beriet in den folgenden Monaten die Aufsichtsräte bei den Verhandlungen und Vergleichsvereinbarungen über Ansprüche im Zusammenhang mit der Dieselthematik gegen Vorstandsmitglieder und die D&O-Versicherer. Außerdem begleitete Gleiss Lutz im Juli die Hauptversammlung von Volkswagen, bei der die Volkswagen-Aktionäre mit einer großen Mehrheit den Vergleichsvereinbarungen mit Martin Winterkorn, Rupert Stadler sowie den D&O-Versicherern zugestimmt haben.
„Dies war in der Tat ein wegweisendes Mandat. Nicht nur die schiere Menge an Material, auch die juristische Komplexität, die verschiedenen Workstreams, die nie dagewesene Größe des Teams: Wir haben in den letzten Jahren viel mitgenommen für das Management solch großer Mandate – was wir jetzt auch hervorragend in anderen Mandaten nutzen können“, schließt Michael Arnold.